Der Kragen ist ziemlich signifikant bei einem Hemd, hat man diesen doch stets im Blickfeld bei einer Konversation. Er bestimmt einen Großteil des Charakters des Hemdes. Sieht der nicht ordentlich aus, kann das den kompletten Eindruck zerstören. Es gibt hier zahlreiche Variationen in der Ausführung.
Mein persönlicher Favorit ist dabei der Kent-Kragen. Beim Kent sind die Klappen dabei relativ lang und spitz. Die Aussparung für den Krawattenknoten hat einen Winkel von circa 90 Grad. Diese Form ist äußerst vielseitig. Sie bietet ausreichend Platz für die wichtigsten Knoten, kann auch mit Fliege getragen werden oder gar ohne Binder und offen. Der Kent macht immer eine gute Figur. Es gibt auch einige Untervarianten wie den New-Kent oder den Italian-Kent, die sich ein wenig in Länge und Spreizung der Klappen unterscheiden.
Wer lieber mehr Betonung auf die Krawatte geben möchte, für den ist der Haifisch-Kragen eine gute Wahl. Die Klappen haben hier einen stumpfen Winkel. Dafür bekommt der Krawattenknoten volle 180 Grad Spielraum. Platz genug selbst für den breitesten Knoten. Der Haifisch-Kragen ist derzeit sehr beliebt bei Business-Hemden. Er strahlt angeblich Selbstbewusstsein und Stärke aus, aber vielleicht sehen sich die Träger nur gerne als Hecht im Karpfenteich.
Es gibt noch einige weitere Formen, aber solange man nicht Frack trägt, kommt man mit den bereits genannten bestens über die Runden. Zum Frack trägt man in der Regel ein Hemd mit Kläppchenkragen und dies ausschließlich mit Fliege.
Manschetten
Ein normales Business-Hemd verfügt in der Regel über Knopfmanschetten. Das heißt, ein oder zwei Knöpfe sind fest an der Manschette angenäht. Simples Knöpfen schließt diese. Meist hat man zwei Knöpfe so angeordnet, dass zwischen zwei Weiten gewählt werden kann. Ein dritter Knopf schließt den Ärmelschlitz. Es gibt aber auch andere Anordnungen, wobei meiner Meinung nach nur die mit der wählbaren Weite sinnvoll ist.
Will man etwas edler aus der Masse herausstechen, benötigt man Hemden mit Umschlagmanschette. Diese Form wird einmal umgeschlagen, ähnlich dem Hemdkragen, und dann mittels Manschettenknöpfen geschlossen. Das erzeugt eine relativ steife aber dafür besonders elegante Form. Leider ist das etwas störend bei Büroarbeit, da die Kante mitsamt den Knöpfen gerne auf den Tisch aufschlägt beim Tippen auf einer Computertastatur.
Die Manschetten schauen idealerweise circa einen Finger breit unter dem Sakko oder auch eventuell getragenen Cardigans oder Pullovern heraus. Um das zu erreichen sollten die Arme des Hemdes die richtige Länge aufweisen. Auch die des Sakkos natürlich! Darauf unbedingt achten beim Kauf.
Knopfleiste
Bei der Knopfleiste gibt es auch kleinere Unterschiede, die meines Erachtens aber nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Mit einer Krawatte verdeckt man ohnehin das Meiste. Trägt man das Hemd Casual ohne Binder um den Hals, spielt die Knopfleiste auch keine nennenswerte Rolle. Lediglich zum Frack oder Smoking ist ein Hemd mit Kläppchenkragen, verdeckter Knopfleiste und Fliege obligatorisch.
Das Thema Stoffe und bügelfrei oder nicht lasse ich bis auf weiteres mal aus, denn das ergibt mindestens einen Artikel für sich. Ich will hier nur kurz erwähnen, dass es keine wirklich bügelfreien Hemden gibt. Die sind bestenfalls bügel- oder noch treffender, knitterarm.
Alle 3 Beiträge der Reihe Hemden:
- Keine Hemden, keine Kekse!
- Hemden – Größe und Form
- Hemden – Kragen und Manschetten